
ChirurgieZentrum Luzern
Pilatusstrasse 35, 6003 Luzern
    
    Tel.  041 410 15 77
    Fax  041 410 95 66
    
    www.chirurgieluzern.ch 
    
    www.chirurgiezentrum24.ch
Proktologie
Steissbeinfistel (Sinus pilonidalis)
Bei der Steissbeinfistel handelt es sich um einen krankhaften Gang zwischen Haut 
und Unterhautfettgewebe im Bereich des Gesässspaltes. Dieser Gang kann blind 
enden oder an mehreren Stellen mit der Haut in Verbindung stehen. Typischerweise 
sind hier deshalb kleine Hautöffnungen sichtbar. Als Ursache des Pilonidalsinus 
werden abgebrochene Haare gesehen, die im Bereich der Gesässspalte in die Haut 
einwachsen und dort für eine chronische Entzündung sorgen.
Drei verschiedene Formen können unterschieden werden:
Symptomloser Sinus pilonidalis
Chronisch-entzündlicher Sinus pilonidalis
Akut-Entzündeter Sinus pilonidalis

Therapie: Liegt eine akute schmerzhafte Schwellung im 
Sinn eines Abszesses (Eiteransammlung) vor, so muss zuerst die Haut im Bereich 
der Schwellung eröffnet werden, sodass der Eiter abfliessen kann. Dies kann in 
den allermeisten Fällen in lokaler Betäubung und direkt bei Dr. Bodziony 
geschehen. Antibiotika sind in der Regel nicht notwendig. Ist die Infektion dann 
abgeklungen, so muss in einem 2. Schritt die Steissbeinfistel entfernt werden. 
Diese Operation kann nach 4-6 Wochen – erneut meist in Lokalanästhesie – und 
ambulant operiert werden. 
Eine akut-entzündlicher Sinus pilonidalis mit Abszess (Eiteransammlung) kann in 
lokaler Betäubung behandelt werden. Eine Operation in Vollnarkose mit 
Ausschneiden des gesamten Sinus pilonidalis ist nicht zu empfehlen! 
Die Operation der symptomlosen und der chronisch-entzündeten Steissbeinfistel 
kann meist mit lokaler Betäubung und ambulant durchgeführt werden. Dabei wird 
die Fistel sehr sparsam ausgeschnitten. Ein grosszügiges Ausschneiden des 
Gewebes ist meist nicht gerechtfertigt!
 

Bei der sparsamen Operation wird die Steissbeinfistel zuerst mit blauer Farbe 
gekennzeichnet, indem blaue Farbe in die Hautöffnungen eingespritzt wird. Danach 
werden die Hautöffnungen ganz sparsam ausgeschnitten. Ebenso sparsam erfolgt die 
Entfernung der blau angefärbten Fistel im Unterhautfettgewebe. Die kleinen 
Wunden bleiben danach offen. Ein Zunähen der Wunden erhöht das Risiko, dass die 
Steissbeinfistel erneut auftritt. Auch sind Wundheilungsstörung bei einem 
Direktverschluss häufig.
Durch diese sehr sparsame Entfernung von Gewebe entstehen entsprechend kleine 
Wunden, die besser zu pflegen sind und schneller verheilen. Damit verbunden ist 
auch eine signifikant kürzere Dauer der Arbeitsunfähigkeit. Diese Operation kann 
ambulant und in Lokalanästhesie durchgeführt werden. Das Risiko, dass die 
Steissbeinfistel erneut auftritt, liegt bei dieser Methode bei 7%.
 
Limberg-Lappenplastik zur Deckung der Wunde bei der 
Steissbeinfistel-Operation.
 

Bei grossen Befunden oder bei Auftreten von Steissbeinfisteln nach bereits 
erfolgter Operation ist der Hautverschluss mit einem Gewebelappen eine sehr gute 
Alternative zur offenen Wundbehandlung (sog. Limberg-Lappen). Bei dieser Technik 
wird die Steissbeinfistel rhombusförmig ausgeschnitten und der entstandene 
Gewebedefekt mit einem Gewebelappen gedeckt, sodass am Ende keine offene Wunde 
mehr besteht. Der Vorteil dieser Operation liegt in der fehlenden Notwendigkeit 
der offenen Wundbehandlung (Verbandswechsel, Ausduschen der Wunde).  Das Sitzen ist für 1-2 
Wochen nur eingeschränkt möglich. Die Fadenentfernung erfolgt 2 Wochen nach der 
Operation. Die Erfolgsrate dieser Operation wird in der Literatur mit 95-100% 
angegeben.